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Yuriy Gurzhy: »Richard Wagner und die Klezmerband«

Samstag 9. April | 20 Uhr | Erzählkonzert in der Reihe Angekommen? Juden in Deutschland
Foto: Anastasia Tarkhanova
Musiker, DJ und Produzent Yuriy Gurzhy eröffnet mit seinem Erzählkonzert unsere Reihe »ANGEKOMMEN? Juden in Deutschland«. Auf der Suche nach jüdischen Sounds hat der leidenschaftliche Musikfreak 55 Kolleg*innen und Protagonisten aus der Musikbranche interviewt und diese Recherche im Format der Oral History zusammengetragen – in seinem neuen Buch „Richard Wagner und die Klezmerband«. Darin beschreibt Gurzhy, wie sich jiddische Musik und Klezmer als Antwort und Gegenbewegung zu Giora Feidman in Deutschland entwickelt haben.

Jiddisch als staatenlose Kultur bietet vielen ein Refugium, einen Zufluchtsort. Für Paul Brody, Sohn einer jüdisch-amerikanischen Flüchtlingsfamilie, der in Gurzhys Buch zu Wort kommt, wurde jiddische Musik »zu einem Zuhause für mein Gefühl, Jude zu sein«.

Yuriy Gurzhy sammelt jüdische Sounds aus Deutschland und der ganzen Welt. Mit Fotos, Ausschnitten aus Interviews, jeder Menge Hörbeispielen und Live-Musik lädt der passionierte Künstler ein, jiddische Musik zu entdecken und er zeigt, wie sich auf der Suche nach Tradition und Ursprünglichkeit jüdische Musik immer wieder selbst neu erfindet.

Yuriy Gurzhy lebt seit mehr als 20 Jahren in Berlin. 1995 kam er mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland. Die Suche nach zeitgenössischen jüdischen Sounds ist eine seiner großen Leidenschaften. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer initiierte er die legendäre Partyreihe Russendisko und veröffentlichte Compilations wie Russendisko – Hits, Russensoul; Ukraine Do America; Shtetl Superstars. 2016 initierte er die Reihe Born in UA. Als Sänger und Gitarrist ist er mit dem Emigrantski Ragamuffin Kollektiv RotFront aktiv, gründete The Disorientalists und spielt mit Wladimir Kaminer in der neuen Band Kaminer & die Antikörpers.

Mit Yuriy Gurzhy | gefördert durch Neustart Kultur der Initiative Musik und der Bundeskulturstaatsministerin.

AK 15 (ermäßigt 10) VVK 12 (ermäßigt 10) € | Tickets | Infos Vorverkauf

Halle
 

»ANGEKOMMEN? Juden in Deutschland«

In Deutschland leben ungefähr 220.000 Jüdinnen und Juden. Die große Mehrheit stammt aus der ehemaligen Sowjetunion und kam als »Kontingentflüchtlinge«. Vor 30 Jahren begann diese Emigrationswelle. Auf der Suche nach einer neuen Heimat wählten etwa 210.000 Menschen in ihrer Not den beschwerlichen Weg der Einwanderung in ein fremdes Land. Wie geht es ihnen heute? Sind sie angekommen in Deutschland, ist dieses Land ihr Zuhause geworden? Was ist eigentlich Heimat? Und wie halten sie es mit dem »jüdischen Leben in Deutschland«, das unbedingt wieder zu diesem Land dazugehören soll?

Nach der positiven Resonanz auf die Reihe »Jüdische Klangspuren« möchten wir das Format der Erzählkonzerte im Goldbekhaus fortsetzen. Wieder liegt ein Fokus auf der jiddischen Sprache, die sich immer transnational definiert hat und bis heute über Grenzen hinwegsetzt. Eingeladen sind wieder Künstler und Künstlerinnen, die alle in Deutschland leben. Sie alle haben sich extra für diese neue Reihe mit ihren Vorstellungen von Heimaten beschäftigt und für das Goldbekhaus exklusiv ihre eigenen persönlichen Erzählkonzerte konzipiert. Das Jüdische und das Jiddische ist ein wichtiger Teil ihres künstlerischen Schaffens und zeigt, wie vielfältig und unterschiedlich Judentum in Deutschland praktiziert wird.

Mit den Erzählkonzerten möchten wir einen emotionalen Zugang zu jüdischen Themen schaffen, Hemmungen oder Berührungsängste abbauen und einladen, jüdisches Leben in Deutschland besser kennenzulernen.

 

Während der Vorbereitung zu dieser neuen Konzertreihe haben uns die Ereignisse eingeholt:

Putin hat einen brutalen Krieg mitten in Europa begonnen. Seinen zaristischen Begehrlichkeiten fällt ein Land mit 42 Mio. Einwohnern zum Opfer, das der Diktator skrupellos zerstören und Russland einverleiben will. Dieser völkerrechtswidriger Angriffskrieg markiert eine Zeitenwende und hat uns zutiefst bestürzt. Dieser Vernichtungsfeldzug stellt auch unsere Serie mit Erzählkonzerten in einen neuen Kontext. Viele der Mitwirkenden stammen aus osteuropäischen Ländern – aus der Ukraine oder unmittelbar betroffenen Nachbarstaaten wie Lettland und Moldau. Und so rückt der Krieg ungewollt in den Mittelpunkt, denn er verändert radikal den Blick auf Heimaten.

Im Jahr 2022 tobt in Osteuropa ein Krieg der Nationalismen wie im 19. Jahrhundert und fordert Menschenleben, zwingt Unzählige zur Flucht. Wegen Kriegen und Pogromen hat sich Jiddisch in den unterschiedlichsten Diasporen ausgebreitet. Die staatenlose Jiddische Kultur ist ein kluges Vorbild, exemplarisch den neu entflammten Nationalismen etwas entgegenzusetzen.

Stella Jürgensen und Jürgen Krenz
Hamburg, der 8. März 2022

„Mein Vaterland ist tot
Sie haben es begraben im Feuer
Ich lebe in meinem Mutterland Wort“
Rose Ausländer

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine! Hilfe und Spenden gerne an den »Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit e.V.«
IBAN: DE02 1001 0010 0994 1081 20 für humanitäre Hilfe

 

Alle Termine im Einzelnen:

Sa 9. April | Yuriy Ghurzy | »Richard Wagner und die Klezmerband« – auf der Suche nach jüdischen Sounds in Deutschland

Sa 14. Mai | Sasha Lurje, Craig Judelman + Sanne Möricke | »Lebedik: Shlepping Goles - Träume und Sehnsüchte aus der Diaspora«

Sa 25. Juni | Marina Frenk. (Copyright Foto David Reisler) | »ewig her und gar nicht wahr« – über das Ankommen in einem fremden Land

Sa 10. September | Stella’s Morgenstern und Frank London mit neuen Beautiful Chansons und Liedern von Heimaten und Sehnsuchtsorten

Sa 26. November | Daniel Kahn besingt seine »foterlender« - seine »Vaterländer und Heimaten«

Sa 10. Dezember | Maya Lasker-Wallfisch »Ich schreib euch aus Berlin – Rückkehr in ein neues Zuhause«